Entwicklungen und Fortschritte im Bereich Fadenlifting: PDO vs. PLLA vs. PCL
Die Zeiten, in denen Patienten kosmetische und ästhetische Eingriffe scheuen mussten, sind vorbei. Ein Fadenlifting kann vergleichbare Ergebnisse erzielen wie chirurgische Eingriffe, ist aber nicht permanent.
Sowohl bei Ärzten als auch bei Patienten ist das Fadenlifting ein sehr verbreitetes und beliebtes Verfahren. Es strafft die Haut, erfrischt und verjüngt.
In den letzten Jahren wurden immer mehr Studien durchgeführt, wobei die meisten, wenn nicht sogar alle, zu der gleichen Schlussfolgerung gelangten: Das Fadenlifting ist sicher. Ästhetische Kunden suchen auch aktiv nach wirksamen und innovativen nicht-chirurgischen Ansätzen bei ästhetischen und kosmetischen Eingriffen und befürworten dieses nicht chirurgische unkomplizierte Verfahren.
Die Evolution des Fadenliftings
Die in den späten 1990er Jahren eingeführten PDO-Fäden wurden ursprünglich hauptsächlich zur Anhebung des schweren Gesichtsgewebes entwickelt; im Laufe der Jahre wurden jedoch Variationen des ursprünglichen Designs entwickelt und verwendet. Diese Variationen umfassten die Platzierung von Fäden entlang einer geplanten Laufbahn, die Fäden werden dann so gezogen, dass das erschlaffte Gewebe angehoben, fixiert wird. Der Faden wird am Eintrittspunkt abgeschnitten und liegt dann vollständig unter der Haut.
Im Anfangsstadium wurde das Fadenlifting aufgrund der hohen Inzidenz behandlungsbedingter Komplikationen von einigen medizinisch-ästhetischen Ärzten mit einem gewissen Misstrauen betrachtet.
Mit der Weiterentwicklung der Technologie und Techniken sind jedoch zunehmend neue Fäden und deren Variationen entwickelt worden. Wenn man die Literatur in Bezug auf Fadenliftings überprüft, zeigen die neuesten Studien klare Beweise für die Wirksamkeit und Sicherheit des Fadenliftings.
Heute werden ständig neue, Fadenvariationen, Materialien, Konstruktionen und Techniken entwickelt, wodurch die Inzidenz von Komplikationen deutlich gesenkt werden konnte. Tatsächlich ist die Entwicklung des Fadenliftings so weit fortgeschritten, dass neben den allgemein bekannten Polydioxanon-Fäden (PDO) nun auch neue Fäden wie Poly-L-Milchsäure (PLLA) und Polypropylen (PCL) auf dem Markt erhältlich sind.
Fadentypen – Mono vs. Schraube/Tornado vs. Cog
Obwohl sie die Kollagenproduktion wirksam stimulieren, bewirken sie lediglich eine Straffung der Haut, sie besitzen jedoch keinen Lifting-Effekt.
Schraube/Tornado: Schraubengewinde sind manchmal als Tornado-Gewinde bekannt. Sie liegen häufig in Form von Einzel- oder Doppelfäden vor, die um die Nadel herum miteinander verflochten sind. Diese Fäden geben eingesunken Hautarealen mehr Volumen und werden daher für Kunden mit starken Volumenverlusten verwendet.
Cog: Cog-Fäden sind im Wesentlichen Monofäden, aber mit Widerhaken, die sich an der Unterseite der Haut verhaken und dienen als Stützstruktur, um erschlafftes Gewebe anzuheben. Im Gegensatz zu glatten Monofäden benötigen Fäden mit Cogs keine Verankerungspunkte. Bei Cog-Fäden findet eine Kollagenbildung sowohl um die Fäden als auch um ihre Widerhaken herum statt, weshalb sie für die Straffung der Kieferkante am besten geeignet sind.
Obwohl die Fäden seit ihrer Einführung erhebliche Fortschritte gemacht haben, gibt es grundsätzlich 3 Arten von Fäden – Mono-, Schrauben-/Tornado- und Cog-Fäden.
Mono: Mono-Fäden sind glatte Fäden ohne Widerhaken. Diese Fäden werden in der Regel netzartig in das Gesicht gelegt, um Hautstraffungseffekte zu erzielen, indem die Kollagenbildung um den Faden herum verbessert und stimuliert wird.
Monofäden werden häufig an Halsfalten, bei schlaffem Hals, an der Stirn und unter den Augen verwendet. Diese Fäden sind so konzipiert, dass sie an einem „Verankerungspunkt“ unter der Haut befestigt werden können.
PDO vs. PLLA vs. PCL
Im Allgemeinen werden Fadenlifts in erster Linie zur Straffung der Haut und in zweiter Linie zur Formung und Konturierung des Gesichts durchgeführt. In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von Fäden zunehmend über das Gesicht hinaus auf andere Körperbereiche wie Arme, Oberschenkel, Bauch und sogar das Gesäß verlagert.
In der Regel bestehen Fäden aus einem dieser 3 Materialien: Polydioxanon (PDO), Poly-L-Milchsäure (PLLA) und Polycaprolacton (PCL).
Polydioxanon (PDO): Am häufigsten für chirurgische Nähte verwendet, kann die Wirkung von Polydioxanon (PDO)-Fäden zwischen 6 und 12 Monaten anhalten. Da sich die Fäden nach 6 Monaten vollständig auflösen und von der Haut absorbiert werden, trägt es zur Produktion und Synthese von Kollagen in der Haut bis zu 12 Monate lang bei.
Es ist bekannt, dass die Stimulation von PDO-Fäden Veränderungen in der Dermis verursachen. Viele Studien haben gezeigt, dass sie wirksam zur Verbesserung der Poren und feinen Hautfältchen beitragen. Darüber hinaus sind sie in der Lage, die Kollagenbildung in der Hautmatrix zu fördern.
PDO-Fäden können auch Gewebeveränderungen bewirken, wenn sie in die subkutane Hautschicht eingebracht werden. Es bildet sich nämlich Granulationsgewebe um den Faden herum, in einigen Studien wurde beobachtet, dass in den gebildeten Granulationsgeweben reichlich neu gebildetes kollagenes Bindegewebe vorhanden ist.
Einige Studien haben auch gezeigt, dass sich dieses neu gebildeten Kollagen- Bindegewebe in das bereits vorhandene faserige Bindegewebe ausbreitet („Verschmelzungseffekt“). Dadurch wird eine Entzündungsreaktion in der Umgebung des Fadens ausgelöst und durch den Effekt der Mechanotransduktion breitet dieser sich wellenförmig in das umliegende Gewebe aus.
Im Granulationsgewebe, das in der Nähe der Fäden neu gebildet wird, wurden Fibroblasten und Myofibroblasten beobachtet. Dies zeigt, dass PDO-Fäden die Elastizität der Haut im Bereich des Eingriffs wirksam erhöhen können und durch die Wirkung der Myofibroblasten die Haut straffen.
Schließlich wurde auch beobachtet, dass Fettzellen durch das Granulationsgewebe im Behandlungsbereich denaturiert wurden, was beweist, dass PDO-Fäden, wenn sie richtig eingesetzt werden, sehr effektiv bei der Gesichtsformung, Konturierung und Verjüngung sein können.
Poly-L-Milchsäure (PLLA): Ein weiteres in der Chirurgie häufig gewähltes Nahtmaterial ist die Poly-L-Milchsäure (PLLA). Es wurde beobachtet, dass die PLLA die Kollagenproduktion noch wirksamer simuliert als die PDO. Dieses Material hat eine Lebensdauer von zwei Jahren oder mehr. Die PLLA zerfällt in harmlose gewöhnliche Substanzen wie Laktat, Glukose, Kohlendioxid und Wasser.
Die PLLA kann als Volumenbildner fungieren und ist in der Lage, die Produktion von Typ-1- und Typ-3-Kollagen zu stimulieren, deshalb wird sie manchmal als Alternative zu Fillern und Botulinumtoxin benutzt. Ein Vorteil der Verwendung von PLLA gegenüber PDO-Fäden besteht darin, dass sie fast keine oder nur eine sehr geringe Entzündungsreaktionen im umliegenden Gewebe hervorruft, jedoch ähnliche, wenn nicht sogar bessere Ergebnisse liefert.
Polycaprolacton (PCL): Fäden aus Polycaprolacton (PCL) werden nicht so häufig verwendet und sind nicht so populär wie die PDO- und PLLA-Fäden, können aber mehr als 2 Jahre halten. Der Grund dafür ist, dass die chemischen Bindungen und die Strukturen in PCL stärker und komplexer sind, weshalb es viel länger dauert, bis sie vollständig aufgelöst sind. Die langsamere Abbaurate der PCL-Fäden macht sie ideal, um ein länger anhaltendes Ergebnis zu erzielen. Es ist auch bekannt, dass die PCL im Vergleich zur PDO oder PLLA die Kollagenproduktion sehr stark stimuliert. Sobald sich das Material aufgelöst hat, zerfällt es in nicht-toxische Substanzen, und selbst nachdem sich der Faden aufgelöst hat, kann der erzielte Effekt der Kollagenproduktion bis zu einem Jahr anhalten.
Die Zukunft des Fadenliftings
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Fadenlift-Verfahren entwickeln, lässt erwarten, dass sie in naher Zukunft kontinuierlich voranschreiten und sich weiterentwickeln werden. Ebenso wird die Nachfrage nach kürzeren, schnelleren, wirksameren und innovativeren Verfahren weiterhin stark ansteigen.
Daher ist es unumgänglich geworden, dass ein Behandler mit den neuesten und fortschrittlichsten Instrumenten, Fertigkeiten und Techniken ausgestattet ist, um bessere und länger anhaltende Ergebnisse bei Kunden zu erzielen.